Die klassische Einstiegwaffe für Jungjäger ist heutzutage die Repetierbüchse, als zweite Anschaffung folgt meist wenig später die Flinte. Zu Opas Zeiten waren jedoch kombinierte Waffen wie der Drilling die klassische Waffe für den unerfahrenen wie altgefahrenen Waidmann. Prinzipiell kann auch eine kombinierte Waffe immer noch sinnvoll sein, weil man beispielsweise verschiedene Kaliber verschießen kann. Im Folgenden ein kurzer Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kobminierten Langwaffen.
Der Drilling
Die häufigste Variante des Drilings ist der Flintendrilling, also eine Kombination aus zwei Flintenläufen (im Regel im Kaliber 12/70) und einem Kugellauf. Die selten gewordene Variante Flintendrilling mit Kugellauf im Schonzeitkaliber nennt man Waldläufer. Prinzipell ist jede Kombination aus verschiedenen Flinten und Büchsenläufen denkbar. In den meisten Fällen entspricht die klassische Variation zwei Flintenläufe & ein Kugellauf nicht den jagdlichen Anforderungen der meisten Jäger, weswegen in einen der Flintenläufe ein Einstecklauf mit Kugelkaliber eingesteckt wird. Zur Verfügung stehen so oft ein großes und ein kleines sowie ein Schrotkaliber und damit die ideale Antwort für Fuchs, Sau und Hase. Allerdings liegt in der Fülle der Variationen auch der große Nachteil des Drillings: Er ist für viele Jäger zu kompliziert. Ist die Handhabung der Waffe nicht in Fleisch und Blut übergegangen, kann es im Eifer des Gefechts schon einmal passieren den Abzug zu verwechseln und die Sau mit Schrot oder noch gefährlicher, die Ente in der Luft mit der Kugel beschossen wird. Ein weiterer Nachteil liegt im hohen Gewicht der Waffe. Drei Läufe und unter Umständen noch ein Einstecklauf können das Gewicht der Waffe sehr unhandlich machen.
Die Bockbüchsflinte
Eine Bockbüchsflinte (BBF) hat einen Schrot und einen Kugellauf, kann ebenfalls wie der Drilling mithilfe eines Einstecklaufs zu einer Doppelbüchse oder zu einem Bergstutzen umfunktioniert werden. In der Regel ist eine BBF leichter, schlanker und führiger als ein Drilling und etwas weniger kompliziert. Für viele Jäger ist sie die eher zeitgemäße Ansitzwaffe und eignet sich auch gut zur Pirsch.
Der Bergstutzen
Bergstutzen haben zwei Kugelläufe in verschiedenem Kaliber. Für viele Jäger ist die Kombination die eleganteste der kombinierten Waffen. Schrotläufe in kombinierten Waffen bringen oft den Nachteil mit sich, dass es ungewohnt ist, beim Schrotschuss durch ein Zielfernrohr zu schauen. Vieles Wild, das mit einem Schrotschuss erlegt werden kann, lässt sich beim Ansitz auch mit einer kleinen Kugel zur Strecke bringen. Außerdem eignet sich das geringe Gewicht der Waffe auch für die Pirsch.
Der größte Vorteil von kombinierten Waffen liegt darin, für verschiedenes Wild und verschiedene jagdliche Situationen die richtige Kugel in einem der Läufe zu haben. Außerdem verkörpern sie oft einen ideellen und traditionellen Wert und sind oft von hervorragender handwerklicher Qualität.