Kurze Büchsenläufe sind praktisch, das Gewehr ist leichter und bei Bewegungsjagden führiger. Aber auch in der Kanzel bei der ruhigen Ansitzjagd kann ein kurzer Lauf sehr vorteilhaft sein: Wechselt Wild aus einer unerwarteten Richtung an kann man sich leichter in dessen Richtung ausrichten, ohne dass man mit der langen, sperrigen Waffe irgendwo hängen bleibt - jeder Jäger kennt es wenn er sich beim Ansitz nach Wild umdreht, versucht möglichst leise zu sein um dann mit dem Lauf oder dem Schaft lautstark gegen die Kanzel zu stoßen.
Allerdings hat ein langer Lauf auch seine Vorteile: Der Schwerpunkt des Gewehrs verlagert sich leichter nach vorne und die Waffe kann ruhiger gehalten werden. Viel wichtiger ist allerdings, dass sich bei bestimmten Kalibern und bestimmten Laborierungen die Zündwirkung der Munition nur entfaltet, wenn der Lauf lang genug ist. Das liegt daran, dass die Treibladung eine gewisse Zeit benötigt, um vollständig abzubrennen. Verlässt das Projektil bedingt durch den kurzen Lauf die Mündung bevor die Treibladung vollständig abgebrannt ist, können diese Pulvergase nicht mehr auf das Geschoss einwirken: Es ist vergleichsweise langsam, die Mündungsenergie vergleichsweise gering und der Gasdruck recht hoch. Daher ist der Mündungsknall bei kurzen Läufen lauter als bei langen, das Mündungsfeuer stärker und der Rückstoß durch das geringere Gewichtde Waffe stärker . Auf die Präzision haben kurze Läufe erst ab ca 45 cm länge einen Einfluss (hierbei schwanken die Angaben der Hersteller). Ist der Lauf zu kurz, kann die Qualität nicht gewährleistet werden.
Hauptandwendungszweck von kurzläufigen Büchsen sind die Nachsuche Die Anwendung von Durchgehschützen bei Drückjagden.