Für Flinten gilt gemeinhin "Der Lauf schießt- der Schaft trifft" - wie aber sieht es bei Büchsen aus? Bei Flinten ist der Schaft entscheidend, denn einerseits wird sowohl auf dem Schießstand als auch bei der Jagd meist aus der Bewegung geschossen. Auf der anderen Seite weisen Flinten viel weniger Hilfsmittel für einen genauen Schuss auf: Sie verfügen in der Regel nicht über Zielfernrohre, Rotpunktvisiere etc.
Um beständig treffen zu können muss der Schütze beim Flintenschuss eine natürliche und reproduzierbare Körperhaltung einnehmen, sodass jeder Schuss wiederholungsgenau und zuverlässig auf das Ziel geht. Flintenschäfte können daher stark individualisiert sein: Die Schränkung (seitliche Biegung des Hinterschafts), der Pitch (der Winkel des Hinterschaftendes zu den Läufen) und die Schaftlänge weichen von Flinte zu Flinte oft stark voneinander ab.
Bei Büchsen wird im Gegensatz hierzu mithilfe eines Zielfernrohrs gezielt und meist nicht aus der Bewegung geschossen. Dadurch sind die Anforderungen an Büchsenschäfte aus ergonomischer Hinsicht deutlich niedriger. Die meisten Büchsen werden von Fabrik aus in einer Standardschaftgröße geliefert. Nur für besonders große und besonders kleine Schützen können Spezialschäfte unbedingt erforderlich sein. Meist kann durch eine Schaftkappenverlängerung oder -verkürzung viel bewirkt werden, sollte der Schaft in der Standartausführung einmal nicht passen.
Für den Interessenten bedeutet dies: Bei Flintenschäften kann eine Beratung erforderlich sein, auf jeden Fall sollte eine Neuanschaffung einmal in den Probeanschlag genommen werden. Bei Büchsen ist die Standardschaftgröße, in welcher das Modell von Haus aus geliefert wird in den meisten Fällen ausreichend.