Obwohl in Deutschland anders als in Ländern wie Frankreich die Bogenjagd nicht gestattet ist, wächst das Interesse an dieser traditionellen Jagdmethode stetig. Die spezifische Beschaffenheit und begrenzte Reichweite des Bogens ermöglichen Schüsse nur bis zu einer maximalen Distanz von etwa 25 Metern. Diese Einschränkung stellt Jäger vor erhebliche Herausforderungen, da das Anpirschen an das Wild deutlich schwieriger wird; je näher man dem Ziel kommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, vom Wild wahrgenommen zu werden. Viele Jäger greifen daher auf transportable Jagdstände zurück, die sie an stabilen Bäumen im Wald anbringen, um aus diesen sogenannten "Treestands" heraus zu jagen. Eine exzellente Tarnung ist dabei unerlässlich, um auch von aufmerksamem Wild nicht entdeckt zu werden.
Die Kunst des Schusses mit dem Bogen liegt darin, ohne die präzisen optischen Hilfsmittel eines Gewehrs zielgenau in die vitale Zone des Wildes zu treffen. Selbst mit modernen Compound-Bögen erfordert dies wesentlich mehr Übung im Vergleich zur Jagd mit einer zielfernrohrbestückten Büchse. Zudem muss der Bogen lautlos gespannt und abgeschossen werden. Dennoch können das surrende Geräusch des Pfeils und das Geräusch des sich entspannenden Bogens das Wild aufschrecken und zum Abspringen veranlassen, noch bevor der Pfeil sein Ziel erreicht.
Aus tierrechtlicher Sicht wird häufig argumentiert, dass selbst präzise Pfeilschüsse zu schmerzhaften Verletzungen führen und das Wild nicht sofort töten. Befürworter der Bogenjagd betonen jedoch, dass die mit mehreren Klingen ausgestatteten, rasiermesserscharfen Pfeilspitzen sehr präzise schneiden und nicht reißen, wodurch Schmerzrezeptoren kaum beschädigt werden. Tödlich getroffenes Wild zeigt oft keine Anzeichen von Schmerzen, springt nach dem Treffer kurz auf, verharrt dann und blickt zurück, bevor es taumelt, zu Boden geht und verendet. Erfahrene Bogenjäger berichten, dass dieser Prozess nicht länger dauert als bei einem gut platzierten Schuss mit einer Büchse.
Ein bedeutender Vorteil der Bogenjagd gegenüber der Büchsenjagd ist der deutlich geringere Gefährdungsbereich und die reduzierten Lärmemissionen. Dies könnte die Bogenjagd besonders in urbanen Gebieten oder in Jagdrevieren, die an städtische Bereiche grenzen, zu einer zukunftsfähigen Alternative machen. In Deutschland könnte somit die Bogenjagd, obwohl derzeit verboten und nicht unter das Waffengesetz fallend, eine sinnvolle Option für zukünftige jagdliche Praktiken bieten.
Online werden die Compound-Bögen auf den klassischen Plattformen wie eGun oder Auctronia gehandelt oder Shops wie 4komma5
Interessante Berichte über die Bogenjagd:
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