Was ist ein Beagle?
Der Beagle ist eine alte und traditionelle Jaghunderasse aus Großbritannien, welche ihren Ursprung jedoch vermutlich in der Normandie hat. Da es Zuchtnachweise dieser Rasse noch aus dem ersten Jahrtausend nach Christus gibt, ist es wenig verwunderlich, dass der Beagle eine der ältesten anerkannten (Jagd-)Hunderassen überhaupt darstellt.
Der Beagle wurde ursprünglich als in der Meute geführt und verrichtete die typische Arbeit eines Laufhundes auf Jagd. Besonders prägnant ist dabei sein auffälliger Spurlaut, der einer Art schrillem „Schreien“ ähnelt. Gerade auf Bewegungsjagden wird diese Eigenschaft von Jägern sehr geschätzt, da sie so sehr früh erkennen, dass der Beagle hinter de Wild ist.
Steckbrief des Beagle:
Größe: | 34-38 cm |
Gewicht: | 16-18 kg |
Farben: | Schwarz-Weiß, Dreifarbig, Blau |
Fellstruktur: | kurz, mitteldick, dicht |
Lebenserwartung: | bis zu 14 Jahre |
Geeignet als: | Jagd-, Begleit- und Familienhund |
Charakter: | Aktiv, Neugierig, Anhänglich, Agil, Lebendig, Augeweckt |
Bewegungsdrang: | mittel - hoch |
Wasser-Affinität: | mittel |
Kinderfreundlich: | ja |
Soziale Verträglichkeit: | hoch |
Familienhund: | ja |
FCI-Gruppe: | 7: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Wie sind Wesen & Charakter vom Beagle?
Der Beagle gilt als aufgeweckter, empathischer und freundlicher Jagd- und Familienbegleithund.
Jedoch kann er von Zeit zu Zeit auch recht starrköpfig sein und versucht immer wieder, seinen eigenen Willen durchzusetzen.
Er verfügt über einen natürlich stark ausgeprägten Jagdtrieb, welchen er auch mit Freude auslebt. Mit der richtigen Erziehung kann dieser jedoch gesund gehemmt, bzw. ausgeglichen werden, sodass der Beagle ebenso einen famosen Hof- oder Familienbegleithund abgibt.
Auch ist der Beagle recht zuneigungsbedürftig und lebt am liebsten in mitten seiner Familie/seinem Rudel.
Wie sieht ein Beagle aus?
Bei dem Beagle handelt es sich um einen mittelgroßen Hund mit robustem Körperbau, gerader Rückenlinie und kräftigen Läufen. Er verfügt über einen breiten Kopf in klassischer Form eines Jagdhundes, welches von “Schlappohren” gerahmt wird. Zudem weisen die meisten Vertreter der Rase einen freundlichen und aufgeweckten Blick auf. Die Rute des Beagle wird in der Regel nicht kupiert und weist klassischer Weise eine weiße Spitze auf.
Das Haarkleid des Beagles ist typischerweise eng anliegend, glatt und sehr dicht. Es ist von weicher Struktur, die an manchen Stellen etwas härter auftreten kann. An den Ohren und im Gesicht ist das Fell flauschig und ebenfalls anliegend. Das dichte Fell hat eine wasserabweisende Wirkung, was sich aufgrund seiner langen Verwendung als Jagdhund und durch gezielte Züchtung so entwickelt hat. Das Haarkleid kann laut dem Standard in verschiedenen Farbkombinationen auftreten. Hauptsächlich findet man Beagle in den Farbvarianten:
- tan and white (zweifarbig braun und weiß)
- red and white (zweifarbig rot und weiß)
- lemon and white (zweifarbig zitronengelb und weiß)
- tricoloured (dreifarbig schwarz/braun/weiß)
Wie erzieht man einen Beagle?
Der Beagle gilt allgemein hin als sehr führiger und lernwilliger Hund. Jedoch kann er von Zeit zu Zeit starrköpfig agieren und seine korrekte Erziehung bedarf daher ein hohes Maß an Geduld und Konsequenz. Dennoch sollte der Hundeführer nicht zu harsch mit seinem Beagle umgehen. Eine zu grobe Erziehung kann das Verhältnis zwischen Mensch und Hund nachhaltig stören und auch der Hund kann durch die falsche Erziehung langfristig verstört werden.
Der Beagle verfügt aufgrund seiner Zucht in den meisten Linien über ausgeprägte jagdliche Instinkte und Eigenschaften. Dennoch erfreut sich der Beagle in der Rolle des Haus-, Hof-und Familienbegleithund auch bei Nichtjägern großer Beliebtheit. Durch eine geduldige und konsequente Erziehung und durch genug alternative Auslastung kann seinen jagdlichen Trieben auch gesund entgegengewirkt werden.
Es empfiehlt sich in jedem Fall mit dem Welpen eine Welpen- und später eine Hundeschule zu besuchen. Hier kann der Hundeführer lernen, wie er den jungen Hund seinen Ansprüchen gerecht erzieht. Auch für die Sozialisation durch und den Umgang mit Artgenossen stellen Hundeschulen ein tolles Angebot dar.
Welche Ernährung für einen Beagle?
Wie für alle Jagdhunde sollte auch die Ernährung des Beagle darauf ausgelegt sein, ihn mit den Eiweißen und Vitaminen zu versorgen, die sein Körper benötigt, um die jagdlichen wie körperlich anstrengenden freizeitlichen Herausforderungen zu meistern. Ebenso sollte er möglichst natürlich, also fleischhaltig, und ausgewogen ernährt werden, um seinen athletischen Körperbau zu erhalten.
Eine gute Methode, den Hund mit großen Fleisch-Portionen zu versorgen, ist das Barfen. Dieses Futter besteht aus rohem Fleisch von Rindern, Schafen, Pferden und anderen Schlachttieren mit Ausnahme von Schweinen. Rohes Schweinefleisch birgt für Hunde Gesundheitsrisiken z.B. wegen der auezkyschen Krankheit.
Hinsichtlich der abwechslungsreichen ausgewogenen Ernährung ist es auch ratsam, dem Hund immer wieder gekochtes Gemüse gemeinsam mit frischem Fleisch etc. anzubieten.
Getreide wie Weizen, Mais etc. benötigen Jagdhunde schlichtweg nicht und es sollte bei der Fütterung von Trockenfutter auch stets darauf geachtet werden, dass derlei Getreide Arten maximal in sehr geringen Mengen verarbeitet sind.
Etwas gekochter Reis ist von Zeit zu Zeit in Ordnung und Reisschleim kann bei Magen-Darm-Erkrankungen sogar wahre Wunder bewirken.
Grundsätzlich sollte der ausgewachsene Beagle 2-3 Mahlzeiten pro Tag erhalten und diese am besten zu geregelten Zeiten, sodass sie den Rahmen für einen geregelten Tagesablauf stecken.
Welpen benötigen drei bis vier Mahlzeiten pro Tag. Als Belohnung beim Training eignen sich kleine Leckerlis oder Wurststücke. Belohnungen und Snacks für Zwischendurch sollten in der Gesamtfuttermenge berücksichtigt werden. Wichtig ist außerdem die stetige Verfügbarkeit von Wasser für den Hund. Für unterwegs stehen praktische Trinkflaschen mit integriertem Napf zur Verfügung.
Wie pflegt man den Beagle?
Die Pflege des Beagle ist durch die Struktur seines Fells sehr unkompliziert. Durch sein dickes, glatt anliegendes und kurzes Fell ist der Beagle nicht sonderlich anfällig für Verschmutzung im Rahmen des normalen Auslaufs in der Natur.
Sollte der Beagle dennoch einmal gröber verschmutzt sein, reicht es mithilfe einer Bürste mit Naturborsten und einem Kamm mit groben Zinken das Fell schnell von Dreck und Anhängseln zu befreien.
Ein Bad oder eine Dusche ist nur bei wirklich grober Verschmutzung und daher insgesamt recht selten notwendig. Gefällt es dem Beagle allerdings, kann man ihn hin und wieder getrost durch Abbrausen auch mit einem Hunde-Shampoo, pflegen.
Welche Nachteile hat ein Beagle?
Der Beagle weißt viele positive Eigenschaften auf und erfreut sich als Jagd- sowie Familienbegleithund großer Beliebtheit. Das liegt vor allem an seiner Umgänglichkeit hinsichtlich seines Wesens als auch seiner Größe etc.
Wichtig ist, dass der Hundeführer weiß, was er mit dem Hund anfangen und zu welchem Zweck er ihn halten möchte. Er muss dementsprechend die Erziehung gestalten und auf die Bedürfnisse des Hundes eingehen.
Wirkliche Nachteile bringt ein Beagle eigentlich nur mit, wenn er falsch erzogen wurde oder unausgelastet ist. Letzteres kann für die Menschen, aber auch den Hund sehr unangenehm werden.
Passt der Beagle zu mir?
Die Frage danach, ob eine Hunderasse zu jemandem passt, oder nicht, kann auch über den Beagle nicht final und generell beantworten werden. Fest steht jedoch:
Überlegt man die Anschaffung eines Beagle sollte man sich zuvor ernsthaft mit dem Rasseprofil vertraut machen und sich gut überlegen, ob man den Ansprüchen des Hundes und seiner Ausbildung gerecht werden kann und auch, ob man hinreichend Zeit und Geduld für diese aufbringen kann. Auch sollten die familiären Umstände der kommenden Jahre in die Überlegung mit einbezogen werden.
Die wichtigste Frage, die es also im Grunde zu beantworten gilt ist: Passt ein Beagle zu meinen Lebensumständen?