Ein Hundewelpe durchläuft verschiedene Entwicklungsphasen, und eine davon ist der Zahnwechsel. In diesem Artikel möchten wir genauer darauf eingehen, wie der Zahnwechsel bei einem Hundewelpen abläuft und welche Maßnahmen Halter ergreifen können, um dem Welpen während dieser Zeit Linderung zu verschaffen.
Das Milchgebiss beim Welpen
Bei der Geburt ist ein Welpe zahnlos, und es dauert einige Zeit, bis sich die ersten Zähne zeigen. In der Regel haben Hundewelpen in den ersten Lebenswochen noch keine Zähne. Dies hat den Vorteil, dass das Säugen an der Mutter leichter fällt und der Mutter keine Schmerzen bereitet.
Nach etwa zwei bis vier Wochen beginnen die ersten Zähne, die sogenannten Milchzähne, beim Welpen durch das Zahnfleisch zu brechen. Die Bezeichnung "Milchzähne" ist schon seit vielen Jahrtausenden gebräuchlich. Schon vor 2500 Jahren stellte Hippokrates die Theorie auf, dass die ersten Zähne eines Lebewesens aus der Muttermilch geformt werden. Daher hat sich der Begriff "Milchzähne" bis heute erhalten.
Mit etwa fünf bis sechs Wochen haben die meisten Welpen alle Milchzähne im Maul. Zu dieser Zeit beginnt auch die Gewöhnung an feste Nahrung und die Entwöhnung von der Muttermilch. Die Welpen beginnen, erstes Welpenfutter zu essen, und erkunden ihre Umgebung mit ihren neuen Zähnen. Dabei müssen sie noch lernen, wie fest sie zubeißen können, ohne Schmerzen zu verursachen. Aufgrund der spitzen Milchzähne können Welpenbisse unangenehm sein. Es ist ratsam, in der Nähe des Welpen nur Gegenstände zu platzieren, die im Zweifelsfall auch zerkaut werden dürfen. Das Herumkauen auf weichen Kauknochen kann den Zahnwechsel angenehmer gestalten und die Entwicklung der Kaumuskulatur fördern.
Der Zahnwechsel beim Welpen
Mit etwa 12 Wochen beginnt der Zahnwechsel bei den meisten Hunden. Die Milchzähne fallen nach und nach aus und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Halter können dabei gelegentlich die kleinen, spitzen Milchzähne im Körbchen oder in der Wohnung finden. Manche Welpen spüren den Zahnwechsel kaum, während andere unter Druckgefühlen und Schmerzen im Gebiss leiden, wenn sich die größeren bleibenden Zähne durch das Zahnfleisch schieben. In einigen Fällen können auch Begleitsymptome wie Fieber, Durchfall, Appetitmangel oder vermehrtes Sabbern auftreten. Mit etwa sieben Monaten haben die meisten Hunde den Zahnwechsel abgeschlossen und präsentieren stolz ein kräftiges Gebiss.
Linderung beim Zahnen
Wenn ein Hundewelpe den Zahnwechsel durchläuft, können bestimmte Maßnahmen helfen, Linderung zu verschaffen. Hier sind einige Hilfsmittel, die dem Welpen (und dem Halter) in dieser Zeit Erleichterung bringen können:
Weiches Futter mit hohem Mineralstoffgehalt
Während des Zahnwechsels können Entzündungen im Mund auftreten, daher sollte das Futter für den Welpen eingeweicht werden. Hartes Futter kann zusätzliche Schmerzen verursachen. Leckerlies sollten ebenfalls weich sein. Ein hoher Gehalt an Kalzium im Futter fördert die Entwicklung des Gebisses und unterstützt den Zahnwechsel.
Kühlung
Kälte kann Schwellungen mindern und somit die Schmerzen während des Zahnwechsels erträglicher machen. Viele Kauringe können bedenkenlos ins Eisfach gelegt werden. Das eiskalte Spielzeug kühlt das gereizte Zahnfleisch beim darauf Herumkauen. Auch Hundeeis kann eine willkommene Erleichterung während des Zahnwechsels sein.
Kauknochen und Kauspielzeug
Während des Zahnwechsels kauen Welpen gerne auf allem herum, was sie finden. Kauknochen und Kauspielzeug sollten daher jederzeit im Körbchen des Welpen verfügbar sein, damit er seine Kaubedürfnisse stillen kann.
Vermeiden von Zerrspielen
Während des Zahnwechsels sollten Zerrspiele ausgesetzt werden, da sie Schwellungen und Entzündungen im Maul verschlimmern können. Auch das Apportieren kann das Zahnfleisch zusätzlich reizen. Stattdessen sollten während dieser Zeit Such- oder Intelligenzspiele bevorzugt werden. Allerdings kann das Herumkauen auf Zerrspielzeugen dem Welpen Linderung verschaffen, daher sind Zerrseile nicht grundsätzlich tabu.
Tierarzt konsultieren
Wenn ein Welpe während des Zahnwechsels ungewöhnlich stark leidet oder Begleitsymptome auftreten, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren. Der Tierarzt kann den Zustand des Gebisses überprüfen und bei Bedarf weitere Behandlungsschritte empfehlen.
Der Zahnwechsel bei einem Hundewelpen ist ein natürlicher Entwicklungsschritt und kann mit verschiedenen Beschwerden einhergehen. Halter sollten ihrem Welpen in dieser Zeit Linderung verschaffen, indem sie weiches Futter mit hohem Mineralstoffgehalt anbieten, Kühlung durch kalte Spielzeuge ermöglichen, Kauknochen und Kauspielzeug zur Verfügung stellen und auf Zerrspiele verzichten. Bei starken Beschwerden sollte ein Tierarzt konsultiert werden, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen. Mit der richtigen Pflege und Fürsorge können Halter dazu beitragen, dass der Zahnwechsel für ihren Welpen so angenehm wie möglich verläuft und er mit einem gesunden Gebiss heranwächst.